BFI-Botschaft 2025–2028: ungenügende Finanzierung des ETH-Bereichs

Der ETH-Bereich ist auf eine ausreichende und stabile Finanzierung des Bunds angewiesen. Nur so kann er seine Rolle als Innovationsmotor der Schweiz und Ausbildner dringend benötigter Fachkräfte erfüllen. Die finanziellen Mittel, die in der BFI-Botschaft für den ETH-Bereich vorgesehen sind, reichen dafür nicht aus. Dies hält der ETH-Rat in seiner Stellungnahme zur BFI-Botschaft 2025–2028 fest.
Um dringend benötigte Fachkräfte für die Schweizer Wirtschaft ausbilden zu können, ist der ETH-Bereich auf eine ausreichende und stabile Finanzierung des Bunds angewiesen. (Foto: ETH Zürich / Alessandro Della Bella)

Der Wohlstand und der Erfolg der Schweiz basieren auf unserem hervorragenden Bildungssystem und unserem starken Forschungs- und Innovationsplatz. Der ETH-Bereich ist dabei ein zentraler Pfeiler. Für den ETH-Rat ist klar: In der BFI-Botschaft 2025–2028 ist ein reales Wachstum von jährlich 2,5 % notwendig, damit der ETH-Bereich weiterhin seine vielfältigen Aufgaben zugunsten der Schweizer Wirtschaft und Gesellschaft erfüllen kann und unser Land bei der Lösung anstehender Herausforderungen, wie der Energiewende, der Digitalisierung oder auch der Cybersicherheit, umfassend unterstützen kann.

Gemäss dem Entwurf der BFI-Botschaft ist für den ETH-Bereich indessen nur ein nominales Wachstum von jährlich 1,6 % vorgesehen. Angesichts der Teuerungsprognosen ist zu befürchten, dass real ein Null- oder Negativ-Wachstum resultieren wird. Dies schadet nicht nur dem ETH-Bereich, sondern dem gesamten Wirtschafts- und Innovationsstandort. Die Schweiz droht ihren Vorsprung gegenüber anderen Staaten zu verlieren. Dies umso mehr als dem ETH-Bereich ab 2024 aufgrund der Kürzungsmassnahmen des Bundesrats Einbussen von über 80 Mio. CHF jährlich drohen. Weil 2024 das Basisjahr für die Berechnung des Wachstums in der BFI-Botschaft ist, haben die Kürzungen 2024 in der gesamten BFI-Periode 2025–2028 finanzielle Einbussen zur Folge.

Künstliche Intelligenz: Es braucht eine nationale Initiative

In seiner Stellungnahme zur BFI-Botschaft 2025–2028 hält der ETH-Rat zudem fest, dass schweizweit die Kräfte im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) gebündelt und die notwendige Infrastruktur für Forschung und Lehre sowie Wissens- und Technologietransfer bereitgestellt werden müssen. Die Schweiz soll dadurch ihre Wettbewerbsfähigkeit in diesem Bereich stärken und ihre bisherige gute Position in der Forschung halten, damit Wirtschaft und Gesellschaft davon profitieren. Der ETH-Rat bittet den Bundesrat, eine Sonderbotschaft zu KI zu verfassen und entsprechende Finanzen vorzusehen, damit die Schweizer Hochschul- und Forschungslandschaft gemeinsam mit der Wirtschaft und der Gesellschaft die dringend notwendigen Arbeiten im Bereich KI an die Hand nehmen kann. Der ETH-Bereich ist interessiert und bereit, tatkräftig bei einer solchen grossangelegten Initiative mitzuwirken.