Bis 2030 will Lidl Schweiz seine Waren ohne fossile Energie in sämtliche Filialen liefern. Um dieses Ziel zu erreichen, sind technologischer Fortschritt und eine Zusammenarbeit zwischen Forschung, Wirtschaft und Behörden unabdingbar. Im Rahmen des Projektes «Goodbye Diesel» hat Lidl Schweiz bereits in eine Infrastruktur für die Anwendung von Flüssigerdgas (LNG) investiert. Diese Infrastruktur soll zukünftig mit erneuerbarem Gas betrieben werden. Damit kann fossiler Diesel im Güterverkehr nachhaltig ersetzt werden.
Lidl Schweiz geht deshalb eine Partnerschaft mit der Empa ein und unterstützt die Entwicklung einer neuartigen «Power-to-Gas»-Anlage im Rahmen des Mobilitätsdemonstrators «move» in Dübendorf. Im «move» untersucht und demonstriert die Empa zusammen mit Partnern aus Forschung, Industrie und öffentlicher Hand seit einigen Jahren mehrere Mobilitätspfade, die es erlauben sollen, in Zukunft auf fossile Treibstoffe zu verzichten. Neben der Elektromobilität haben sich die Empa-Forschenden in den letzten Jahren auf die Wasserstoffmobilität konzentriert und in diesem Zuge auch die erste Wasserstofftankstelle der Schweiz aufgebaut. Der nächste Schritt ist die sogenannte Methanisierung: Dabei wird der mit erneuerbarer Elektrizität hergestellte Wasserstoff zusammen mit Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre zu synthetischem Methangas umgewandelt.
Gemeinsam zur postfossilen Mobilität
Brigitte Buchmann, Direktionsmitglied der Empa und Leiterin des Departements «Mobilität, Energie und Umwelt» ist erfreut über die neue Partnerschaft: «Die CO2-Emissionen des Langstrecken- und Lastverkehrs sind sehr relevant. Wir freuen uns darauf, mit Lidl Schweiz einen weiteren Partner auf dem Weg zu fossilfreien Güter- und Warentransporten gefunden zu haben», sagt sie. Ueli Rüger, Head of Logistics von Lidl Schweiz, ist gespannt auf die ersten Erfahrungen: «Bereits Ende 2022 wird es uns möglich sein, einen Lidl-Lastwagen mit 100% fossilfreiem, einheimischem Treibstoff an der Anlage zu tanken. So können wir erste Erfahrungen mit dieser Technologie sammeln und den Weg für eine nachhaltige Logistik ebnen.»
Überschüssige Energie nutzen
Erneuerbare Energie von der Sonne oder von Wasser- und Windkraft fällt sehr volatil an und nicht zwangsläufig dann, wenn ein Bedarf im Strommarkt besteht. Um temporär überschüssige Energie nutzbar zu machen, muss sie deshalb umgewandelt und damit speicherbar gemacht werden. Die Umwandlung in synthetisches Gas macht es möglich, diese Energie im Gasnetz zu speichern und dann zu nutzen, wenn der Bedarf vorhanden ist. Das energetische Potenzial für dieser sogenannten «Power-to-Gas»-Technologie ist enorm – sowohl in der Schweiz wie auch weltweit im Sonnengürtel oder in Off-Shore-Windparks. Erneuerbares synthetisches Gas kann aufgrund vorhandener Infrastruktur, Handelsmechanismen, Normen und Expertenwissen kostengünstig transportiert werden. Verflüssigt hat das nachhaltige Gas in der Logistik keine Nachteile gegenüber Diesel und ermöglicht dieselben Nutzlasten und Reichweiten wie bei Fahrzeugen mit Dieselantrieben.