ETH-Spin-off Autoform für 1,8 Millliarden Franken verkauft

Ursprünglich 1995 als Spin-off an der ETH Zürich gegründet, hat sich Autoform zu einem der führenden Softwareanbieter für die Automobilindustrie entwickelt. Jetzt hat eine amerikanische Investmentgesellschaft das Schweizer Unternehmen für einen Rekordpreis übernommen.
Mithilfe der Softwares von Autoform simulieren grosse Autohersteller heute die Umformungen von Blechteilen. (Symbolbild: Shutterstock)

Die Schweizer Softwarefirma Autoform AG ist von der US-amerikanischen Investmentgesellschaft Carlyle Group gekauft worden. Autoform – ein 1995 gegründetes ETH-Spin-off – hat dies vergangenen Mittwoch bekannt gegeben. Maschinenbauingenieur Waldemar Kubli hat die Firma auf Grundlage seiner Doktorarbeit aufgebaut und ist heute noch Mitglied der Geschäftsleitung.

Zuletzt befand sich die Industriesoftware-Spezialistin im Besitz der französischen Beteiligungsgesellschaft Astorg Partners, die 2016 die Mehrheit der Aktien gekauft hatte. Den Übernahmepreis hat Carlyle nicht bekannt gegeben, gemäss US-Medien soll er 2 Milliarden US-Dollar, rund 1,8 Milliarden Franken, betragen.

Laut eigenen Angaben ist Autoform «der weltweit führende Softwareanbieter für die Automobilindustrie». Die Firma vertreibt Software-Lösungen für die gesamte Produktionskette. So wird mithilfe von Computerprogrammen die Produktherstellbarkeit abgesichert, Werkzeug- und Materialkosten berechnet. Auch Produktionsschritte wie Blechumformungen und Werkzeugdesign werden simuliert.

Zu den Kunden gehören grosse Automobilhersteller wie BMW, VW, General Motors und Tesla, sowie deren Zulieferer. Rund 26 Jahre nach der Gründung an der ETH beschäftigt Autoform heute rund 400 Angestellte in mehr als 50 Ländern in Europa, Nordamerika und Asien.