Die EPFL nimmt eine neue Innovationseinheit der SBB bei sich auf

Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) haben heute im Innovationspark der EPFL eine neue Innovationseinheit eröffnet und damit ihre Verbindung zur Hochschule weiter vertieft.
Das Fachwissen der EPFL macht sie für ein Unternehmen wie die SBB zu einem besonders attraktiven Partner. ©istock

Was haben KI-gesteuerte Objektortung, intelligente Gepäckwagen und leisere Schienensysteme gemeinsam? Sie sind nur einige der Technologien, die aus der dynamischen Forschungsbeziehung zwischen den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) und dem EPFL Transportation Center (TRACE) hervorgehen.


Die Schweizer Bahngesellschaft hat heute an der EPFL eine neue Innovationseinheit mit dem Namen SBB Innocell vorgestellt, um diese Beziehung weiter zu festigen, die auf dem Campus vorhandene hohe Kompetenz zu nutzen und mehr Innovation in ihren Alltag zu integrieren. "Die EPFL verfügt über ein florierendes Innovationsökosystem, das von Großunternehmen und Forschern unterstützt wird, die sich auf den Schienenverkehr spezialisiert haben", sagt Hans-Jörg Stark, Leiter der neuen Einheit. "Die Nutzung dieses Netzes wird uns helfen, den Bahnbetrieb zu verbessern und Innovationen zu nutzen, um unsere Kunden zufriedenzustellen."


Das Fachwissen der Hochschule - von der Brückenkonstruktion über die Energieeffizienz bis hin zur Fahrgastfluss- und Fahrplanoptimierung - macht sie für ein Unternehmen wie die SBB zu einem besonders attraktiven Partner. Die Innocell baut auf einer formalen Beziehung auf, die bis ins Jahr 2014 zurückreicht, als EPFL und SBB eine Kooperationsvereinbarung unterzeichneten. Aus dieser Vereinbarung, dem sogenannten SBB Hub, sind eine Reihe grosser Forschungsprojekte entstanden, darunter einige von Innosuisse finanzierte.


Kompetenz und Kreativität
Die Vorteile der Beziehung fließen in beide Richtungen. "Wir tauschen ständig Wissen und Ideen mit unseren Kollegen bei der SBB aus, auch wenn wir nicht auf konkrete Forschungsprojekte hinarbeiten", sagt Simone Amorosi, die als stellvertretende Direktorin der EPFL TRACE fungiert, der für die Zusammenarbeit mit der Industrie und dem öffentlichen Sektor in der Personen- und Güterverkehrsforschung zuständigen Stelle. "Und weil die SBB über ein so breites Fachwissen verfügt, erforschen unsere Labore oft neue Lösungen für praktische Probleme, die auf den ersten Blick wenig mit dem Schienenverkehr zu tun haben." Ein Beispiel dafür ist das Projekt "On the fly", das mit Hilfe einer Building Information Modeling (BIM)-Software einen digitalen Zwilling des SBB-Netzwerks erstellt. Sie wird mit einer KI-gesteuerten Objektortungssoftware kombiniert, um reale Objekte zu erkennen und mit ihren Entsprechungen im digitalen Modell zu verbinden. Die Technologie verfügt über vielversprechende Anwendungen sowohl für die Wartung als auch für den Betrieb von Netzwerken.

Die Ankunft der SBB im EPFL-Innovationspark zeugt von einem generellen Wunsch nach Zusammenarbeit zwischen der Bahn und den beiden Eidgenössischen Technischen Hochschulen in Lausanne und Zürich.