EPFL will Vertrauen zu Fintechs aufbauen

Ein neues Forschungsprogramm kombiniert das Fachwissen des Swiss Finance Institute @ EPFL mit den Erkenntnissen der Datenwissenschaftler und Digital Trust Experten der Schule.
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Die Finanzmärkte beeinflussen Renten, Investitionen und andere wichtige Lebensentscheidungen in oft unerwarteter Weise. Abgesehen von Experten sind die meisten Menschen anfällig für Fehlentscheidungen oder dafür, Opfer schlechter Beratung oder gar von Betrug zu werden.

In einer Zeit, in der die digitalen Technologien die Art und Weise revolutionieren, wie die Menschen ihr Geld anlegen und verwalten, besteht ein dringender Bedarf an besseren Instrumenten, mehr Transparenz und mehr Vertrauen in die Finanzdienstleistungsbranche.

Kompetenz aller Bereiche unter einem Dach

Die EPFL ist eine der wenigen Universitäten weltweit mit modernster Expertise in den Bereichen Finanzen und Informatik unter einem Dach. "Wir glauben, dass es ein echtes ungenutztes Potenzial für Zusammenarbeit gibt", sagt Damir Filipovic, Leiter des Swiss Finance Institute @ EPFL.

Swissquote, mitbegründet von EPFL-Alumnus Marc Bürki, sponsert seit zehn Jahren den Swissquote Chair in Quantitative Finance und ist Gründungsmitglied des Center for Digital Trust (C4DT) der EPFL. Die Schweizer Online-Bank hat sich entschieden, ihre Unterstützung noch weiter auszubauen und ein neues Finance and Technology Research Program mit Filipovic als akademischem Direktor mitzufinanzieren. Die Nachricht wurde an der Swissquote 2019 Conference on Artificial Intelligence in Finance, am 8. November im SwissTech Convention Center, enthüllt.

Auswirkungen auf den Alltag

Zwei oder drei Doktoranden und ein oder zwei Postdocs werden dem Programm, das im Volksmund Fintech Lab genannt wird, im Gründungsjahr beitreten. Das Programm wird unter der gemeinsamen akademischen Leitung des Swiss Finance Institute @ EPFL (Teil der EPFL's College of Management of Technology) und der Fakultätsmitglieder mit Schwerpunkt Informatik stehen. Durch den finanziellen Fokus wird das Programm auch eng mit der C4DT verbunden sein. "Die Forscher werden neue Technologien mit Anwendungen in Bereichen wie Vermögensverwaltung, automatisiertem Handel, Risikomanagement und Corporate Governance erforschen und entwickeln", erklärt Filipovic. "Eine starke Betonung wird auch auf Vertrauenbildung liegen."

Die Forschungsergebnisse werden weit über den Handel hinaus Auswirkungen haben und viele Bereiche des täglichen Lebens beeinflussen. "Das Vertrauen in die Finanztechnologie beruht auf drei Faktoren: der Technologie selbst, der Wirtschaftstheorie und der Psychologie", ergänzt Filipovic. "Mit unserem neuen Programm wollen wir alle drei Standorte auf einmal abdecken - und die ohnehin schon hohe Bekanntheit der Schweiz in einer für ihre Wirtschaft wichtigen Branche steigern."