Kurzschlüsse erhöhen Pestizidbelastung
Grosse Flächen betroffen
Von den untersuchten Ackerflächen, die mit einem Gewässer verbunden sind, erfolgt diese Verbindung im Mittel bei 55% über Kurzschlüsse. Bodenhydrologe Christian Stamm, Leiter der Untersuchung, schliesst daraus, dass über diesen Weg die Bäche erheblich mit Pflanzenschutzmitteln belastet werden. Dies umso mehr, als bei Regenfällen auch die Abschwemmung von Pestiziden ab Strassen und Wegen deutlich höher sein dürfte als bisher angenommen.Dass hydraulische Kurzschlüsse erheblich beitragen zur Pestizidproblematik in den Bächen, wird gestützt von Wasserproben aus näher untersuchten Einlaufschächten: Während Regenfällen stiegen die Pflanzenschutzmittel-Konzentrationen stark an. Das Wasser aus den Schächten muss bis um das 50-fache verdünnt werden, um im Bach eine Gefährdung der Organismen zu vermeiden.
Massnahmen zur Risikoreduktion abgeleitet
Die Studie wurde im Zusammenhang mit dem Nationalen Aktionsplan Pflanzenschutzmittel durchgeführt. Die Forschenden empfehlen nun, die hydraulischen Kurzschlüsse bei Massnahmen zur Reduktion der Pestizideinträge in Gewässer besser zu berücksichtigen. Vor allem sollten bei der Zulassung und Auflagen gegen die Abschwemmung von Mitteln statt nur die Ackerflächen entlang der Gewässer neu ganze Einzugsgebiete betrachtet werden. Und für eine Risikoreduktion müsse auch geprüft werden, wie Kurzschlüsse unterbunden oder z.B. mit Abstandsauflagen entschärft werden könnten.