Mit Vollgas Richtung «Netto Null»
Bis 2050 sollen gemäss Bundesrat die Treibhausemissionen auf netto null reduziert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, wird sich der motorisierte Strassenverkehr fundamental ändern müssen. Avenir Suisse ist der Frage nachgegangen, welche technischen, wirtschaftlichen und politischen Massnahmen zu treffen sind, um die CO2-Emissionen möglichst rasch und effizient zu senken. Unterstützung erhielt der Think Tank dabei von Peter Richner, stv. Direktor der Empa, und Christian Bach, Leiter der Abteilung Fahrzeugantriebssysteme.
In ihren Beiträgen zeigen die beiden auf, dass die Fokussierung auf eine bestimmte Antriebstechnologie nicht die Lösung sein kann. Vielmehr gilt es, die Mobilität im Kontext des gesamten Energiesystems zu betrachten. Der Zubau von erneuerbaren Energiequellen führt automatisch zu einer stark fluktuierenden Energieproduktion: Erneuerbarer Strom fällt nicht immer dann und dort an, wo er gerade gebraucht wird. Es gibt Spitzen, die das Netz belasten, und es braucht Speicher, damit die Energie nicht verloren geht. Die Mobilität kann das Gesamtenergiesystem unterstützen, indem überschüssiger Strom in Treibstoffe umgewandelt und dadurch nutzbar gemacht wird – in Form von Wasserstoff oder sogenannten Synfuels, synthetischen Ersatztreibstoffen für Gas-, Diesel- und Benzinfahrzeuge. An der Empa wird diese technologieoffene Herangehensweise etwa im Mobilitätsdemonstrator «move» gezeigt, wo neben Elektrofahrzeugen auch Wasserstoff- und Gasfahrzeuge erneuerbaren Treibstoff tanken können.